Insel Cabrera

Insel Cabrera

Cabrera hat eine Fläche von 15,69 km² mit einer maximalen Ausdehnung von etwas mehr als fünf Kilometern und ist etwa 13,6 Kilometer von der Küste Mallorcas entfernt. Die Länge der Küstenlinie beträgt insgesamt 38 Kilometer. Zu Cabrera gehört noch ein sogenanntes Felseninsel-Archipel, das aus mehreren winzigen Inseln besteht. 18 Inseln gehören daher zum Cabrera-Archipel und nehmen insgesamt eine Fläche von 18,36 km² ein. Dieser Bereich ist seit 1991 ein Nationalpark und wird nur von 20 Menschen bewohnt.

Auf Cabrera gibt es nicht allzu viele Pflanzenbestände, da die früher auf der Insel lebenden Ziegen jeden Grashalm und alle keimenden Pflanzen abgrasten und so nichts mehr wachsen konnte. Daher wurden sie vor ein paar Jahren weggebracht, doch die Landschaft wirkt noch immer felsig und verkarstet. Cabrera ist relativ flach mit vielen Buchten und Höhlen.

Auch im historischen Bereich kann die kleine Insel Geschichte schreiben. Im 14. Jahrhundert wurde in der Hauptbucht von Cabrera eine Burg angelegt, zum Schutz vor Piratenangriffen. Im Spanischen Unabhängigkeitskrieg zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde auf der Insel eine Art Internierungslager für französische Gefangene errichtet. Ungefähr 12.000 Menschen der Grande Armee wurden ohne ausreichende Versorgung hierher gebracht. Etwas mehr als ein Drittel dieser Gefangenen starben qualvoll. Heute erinnert noch ein Denkmal an diese Zeit.

Im 19. Jahrhundert wurden Leuchttürme erbaut und man versuchte Leute auf die Insel zu locken. Zu dieser Zeit lebte auch die Familie Feliu, die einen Weinkeller entstehen ließ, der heute als Raum für das Ethnografische Museum dient. Im Laufe des Ersten Weltkrieges wurden die Bewohner der Insel enteignet und man errichtete eine Garnison, die noch heute besteht. Da Cabrera militärisches Sperrgebiet ist, sind Besichtigungen nur eingeschränkt möglich.

Verwaltungstechnisch gehört die kleine Insel zur Gemeinde von Palma. 

Wenn man also den interessanten Weg auf die kleine Insel südlich von Mallorca wagt, sollte man sich nicht nur die Höhle Cova Blava ansehen, sondern auch die Festung, den Leuchtturm auf dem Punta de Anciola und das Museum zur Geschichte der Insel.

Von Colonia de Sant Jordi fährt ein Ausflugsboot auf die Insel. Die Tour dauert nur 30 Minuten. Wer die Insel privat besuchen will, braucht eine staatliche Genehmigung, die zwar kostenlos ist, aber auf 50 pro Tag beschränkt. Auch der Aufenthalt ist befristet, doch es wird sich lohnen.