Megapark – Abriss, Abbruch oder Rückbau?

Megapark – Abriss, Abbruch oder Rückbau?

Die Nachricht aus dem Rathaus betreffend den Megapark, welche am Dienstag dieser Woche für Aufregung sorgte, wurde von verschiedenen Redaktionen mit unterschiedlichen Schlagzeilen belegt.

Während man im Diario de Mallorca von „demolieren, zerstören“ (demoler) bzw. „demolición“ (Abbruch) spricht und dieser Wortlaut auch von Cronica Balear und der Ultima Hora genutzt wird, entschärft die Mallorca Zeitung auf „Rückbau“ und das Mallorca Magazin auf "Teil-Abriss". Auch die Bild Zeitung hat sich für die Wortwahl Rückbau entschieden, was faktisch absolut korrekt ist.

Abriss, Abbruch oder Rückbau, was geschieht nun tatsächlich mit dem Megapark?

Da hilft in der Regel das Internet, der Duden oder Wikipedia.

Abriss, Abbruch oder Rückbau, österreichisch auch Demolierung, bezeichnet im Bauwesen das komplette oder teilweise Zerstören und Entsorgen von Bauwerken aller Art. In der Praxis hat sich der Begriff „Rückbau“ durchgesetzt, da er weniger brutal klingt.

Ob nun also in 60 Tagen ein Rückbau-, Abbruch- oder Abrissplan für den Megapark vorliegen muss, ist gehopst wie gesprungen. Am Ende steht als Ergebnis immer das Gleiche. Sämtliche illegal errichteten Umbauten bzw. Anbauten im und um den Megapark, die nicht in der letzten legalen Form aus dem Jahr 2004 enthalten waren, müssen zerstört und entsorgt werden.

Aus besagtem Rückbau-, Abbruch- oder Abrissplan für den Megapark muss dann auch die künftige Form, des dann nur noch Miniparks, hervorgehen. Diese künftige Form muss mit dem letzten legalen Stand aus dem Jahr 2004(!!) vereinbar sein. Vor 14 Jahren war der Megapark von ca. 3,50 hohen sprichwörtlichen „Wellblech-Fassaden“ umgeben und belegte eine weitaus kleinere Fläche und hatte kein wirkliches Dach. Von der aktuell bekannten und genutzten Fläche im Erdgeschoss waren es im Jahr 2004 ca. 60%.

So sah der Megapark 2004 in seiner letzten dem Rathaus bekannten und legalen Form aus.

MP 2004 (1)
MP 2004 (2)

Wo heute die 3-stöckige Bierkaiser-Wand inkl. Apartment, Lounges, Zapfanlagen etc. steht, stand im Jahr 2004 noch das Restaurant Don Quixote, welches erst 2007oder 2008 von den Besitzern, denen auch der Bierkönig gehört, dazugekauft wurde. Die Bilder zeigen den Abriss des Don Quixote, der laut unseren Infos im Winter 2009/10 stattfand.

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Das „Restaurant Don Quixote“ bzw. dessen Überreste müssen laut diesem Bescheid in den Zustand von 2006 gebracht werden. Hierbei handelt es sich ebenfalls um den letzten legalen Zustand der dem Rathaus bekannt ist.

Es müssen in Zukunft wieder zwei voneinander getrennte Häuser/Gebäude dort stehen, die auch die Kriterien von 2004 bzw. 2006 erfüllen. Wie man dies erreichen will, ob nun durch Abriss, Abbruch oder Rückbau, bleibt am Ende des Tages extrem egal.

Entspannt wird es wohl eher nicht ablaufen, wenn man illegale Umbauten im Wert von über 10 Mio. Euro kaputt kloppen muss. Zum Glück war es Schwarzgeld, da ist der Schmerz nicht ganz so groß.