Ex Megapark Mitarbeiter packt aus

Ex Megapark Mitarbeiter packt aus

Der Fall Cursach, weitet sind nun auch auf den Megapark aus. Ein ehemaliger Angestellter sagte diese Woche vor dem Gericht Nr. 12 aus. Vor Richter Penalva und dem Staatsanwalt Subiran sagte der unter Zeugenschutz stehende Ex-Megapark Mitarbeiter mehrere Stunden aus.

Laut diesem ehemaligen Angestellten, der als Zeuge vom Gericht als glaubwürdig eingestuft wird und deshalb Zeugenschutz bekommt, wurden dort zahlreiche Polizisten bestochen, Angestellte verprügelt und erpresst.

Artikel auf Diario de Mallorca

Der Zeuge sagte aus, dass man bei Verspätung zur Arbeit eine Strafe zwischen € 50,- und € 100,- aufgebrummt bekäme. Einer Tänzerin welche die Gäste nicht animieren würde drohten € 100,- Strafe. Mit diesen Strafen, in Spanien Multas genannt, wurden die Angestellten erpresst und genötigt.

Bereits 2014 berichtete malleBZ vom Multa-System im Megapark und bekam mächtig Ärger von den Megaparkies. Ein „Strafen-Katalog“ wurde vom Megapark immer vehement bestritten und von Bild Reporter Ingo Wohlfeil als wirre Spekulation abgetan. Würde dieses Vorgehen aus einer so berühmten deutschen Firma bekannt werden, würde man sicher etwas darüber lesen und das wäre bestimmt kein Live-Video von Ina Colada! 

Der Zeuge wüsste auch von mind. einem Kellner der von den Megapark Türstehern verprügelt wurde, weil er in der Megapark-Wohnung die Küchenordnung nicht einhielt und daraufhin rausflog. Da die Polizei der Playa de Palma von der Grupo Cursach gekauft war, machte eine Anzeige keinen Sinn.

Viele der Polizisten arbeiteten im Nebenjob als Türsteher oder Security in Discos der Grupo Cursach, die bestätigten auch Agenten der Steuerpolizei. Auch dies wäre der Bild in Deutschland sicher einen Artikel wert, wenn man erfahren würde, dass die Beamten des SEK in Berlin für Shisha Bars als Security arbeiten würden. Auf Mallorca und besonders bei Ingo Wohlfeil ticken die Uhren ganz offensichtlich anders.

Über Schwarzarbeit konnte der Zeuge berichten, dass im Megapark zu seiner Zeit mind. 100 Kellner und Barleute ohne Vertag arbeiteten. Dazu kamen noch ca. 200 Ticketverkäufer und Promoter die für den Megapark am Strand Partyboote und ähnliches verkauften bzw. bewarben. Keiner dieser ca. 300 Leute hatte jemals einen gültigen Arbeitsvertrag auf Mallorca oder zahlte Sozialabgaben.

An eine Kontrolle der Behörden bezüglich Arbeitspapieren, Hygiene oder ähnlichem im Megapark konnte sich der Ex-Angestellte nicht erinnern, sie fanden niemals statt. Die verantwortlichen Polizisten der Partulla Verde sollen von hohen Angestellten der Grupo Cursach, zu denen auch der damalige Zonen Chef der Playa de Palma gehörte, "Umschläge" empfangen haben. Laut dem Zeugen seien in diesen Umschlägen hohe Geldbeträge gewesen. Insgesamt sieben Polizisten konnte der Zeuge eindeutig identifizieren.